Keiner der Swing Companions ahnte im Frühjahr 2019 auch nur im geringsten, was die Band in Köln im September erwartete. Sehr spannend hat sich das damals nicht angehört. Und einen Raum für einen Auftritt zu finden schien auch gar nicht so leicht. Aber Christine und Fritz planten akribisch. Fünf neue Stücke von den Bläck Fööss, vom Bandleader höchstselbst arrangiert, wurden einstudiert. Die zweite Posaune in Gestalt von Uwe, in Köln geboren, nahm Gesangsstunden und war ebenfalls bestens vorbereitet. So fuhr die Band in die Domstadt und war gespannt, welches Publikum dort erscheinen würde.
Der Aufbau im SBK gestaltete sich ähnlich unkompliziert wie die Proben in Wiesbaden, da an Verstärkung alles fest verkabelt war. So konnte nach dem Soundcheck und einer kurzen Pause um 14:30 Uhr der Saal für das Publikum geöffnet werden. Und das stand schon in langen Schlangen vor der Tür um hinein zu strömen. Pünktlich um 15 Uhr begann das Konzert. Zum ersten Mal habe ich bedauert, in Ermangelung an notierten Pausen in den Stücken nicht nach oben schauen zu können und dem Publikum folgen zu können. Ich musste ja auf die Noten schauen. Es gab tatsächlich Zuhörer, die sangen jeden einzelnen Titel mit, so textfest muss man erst mal sein. Als drittes Stück dann „Du bes die Stadt“, auch bekannt als Highland Cathedral. Der komplette Saal war schon am Winken und Singen. Die Tränen der Rührung waren nicht zu stoppen. So etwas haben und hatten wir noch nicht erlebt.
Eine Pause zur Programm-Halbzeit war eingeplant, die wurde auch eingehalten und der Durst gelöscht. Dann ging es weiter, wieder mit ein paar Kölschen Stücken, dazwischen Glenn Miller und Neal Hefti. So waren am Ende noch zwei Stücke übrig, die wurden dann, als das Publikum heftigst Zugaben forderte, auch noch gegeben. Mit „My Way“ beendeten wir das Konzert, genau wie seinerzeit schon Sinatra seine Auftritte.
Der Leiter des SBK überreichte uns am Ende einen Umschlag, was eine Zuschauerin (wie sich später herausstellte, war sie ebenfalls Musikerin bzw. Sängerin in Köln gewesen) nicht daran hinderte, mit einem Hut herumzugehen und Spenden für die Band zu sammeln. Sie überreichte uns am Ende den Umschlag und bedankte sich sehr herzlich für die Musik und Gestaltung des Nachmittag. Das war wirklich ergreifend, damit hatte nun aus der Band niemand gerechnet. Alle waren sich einig, dass man einen solchen Auftritt wiederholen müsse und feierten den Abschluss ausgelassen in der Kölner Altstadt.
Seit dem Auftritt sind nun schon ein paar Tage vergangen, so dass in der Zwischenzeit bereits an einem nächsten Termin in Köln geplant wird. Er wird hier rechtzeitig mitgeteilt.
Die „Kaffeebud“ in Ehrenfeld, die Vorlage für den Titel „Kaffeebud“ der Bläck Fööss.